Nahtstelle statt Schnittstelle

Der renommierte Professor für Vertrieb bestätigt in seinem Artikel "Aus Schnittstellen werden Nahtstellen" jene Kernbotschaften, die erfolgreiche Unternehmen seit einigen Jahren umsetzen.

Schnittstellen und deren Management bewegen schon seit jeher zahlreiche vor allem grössere Unternehmen. Das Problem: Schnittstellen entstehen, wo es Schnittmengen gibt, das heißt wo verschiedene Bereiche in einem Unternehmen aufgrund von gemeinsamen Projekten und Informationsaustausch entstehen. Dies führt in der Praxis zu erheblichen Problemen. Die wichtige aber schwierige Schnittstelle ist aus Vertriebssicht jene mit dem Marketing und Produktion. Die Praxis zeigt, daß wir dies mit Regeln, Meetings und Bestimmungen nur schwer und aufwändig in den Griff bekommen.

Also was ist die Lösung? Prozessorientierte Unternehmen denken in Nahtstellen. Eine Nahtstelle ist eine meist schriftliche Vereinbarung zwischen zwei Teams bzw. Abteilung. Dabei übernehmen alle Mitglieder die Verantwortung, meist in schriftlicher Form, für dieses Commitment, genauso wie es der Kunde in Form der Bestellung bzw. der Vertrieb in Form der Auftragsbestellung machen. Grundvoraussetzung für diese Nahtstelle ist das Verstehen der eigenen Verantwortungen und Kompetenzen. Kernfrage: Was leistet und verantwortet das Team?

Eine Nahtstellen-Vereinbarung besteht aus Ziel, Ort, Zeit, Dauer, Qualität der Leistung bzw. Produkt, genau jene Bestandteile einer Kundenbestellung. Damit wird das Commitment an den Kunden in Form und Logik bis in die nachvollgenen Teams weitergegeben. Anders als in klassischen funktional- oder spartengeführten Unternehmen, steht hier der Kunde am Anfang und Ende der Prozess- und Wertschöpfungskette. Mit dem Leitgedanken "Der Prozess schlägt das Produkt" unterstreichen wir die Kundenorientierung indem wir die Kunden-Aufträger-Beziehung in alle Teams des Tagesgeschäfts transparent machen.